Ihre beide Namen beginnen mit P und beide gehören derselben Generation an, doch ganz unterschiedlich verliefen ihre Biografien. Astor Piazzolla, als Kind italienischer Ausgewanderter 1921 in Argentinien geboren, war Komponist und Pandoneon-Spieler und gilt als einer der bedeutendsten Tango-Musiker des 20. Jahrhunderts. Elsa Patscheider, die 1928 in Graun geboren wurde, war Grundschullehrerin und schrieb Prosatexte im Obervinschger Dialekt. Ihre Erzählungen thematisieren den Verlust ihres Heimatdorfs Graun, das 1950 durch den Reschenstausee zerstört wurde. Toni Bernhart, der Sohn von Elsa Patscheider, und der Pandoneon-Spieler Helmut Neerfeld führen Patscheiders Texte und Piazzollas Musik zusammen. Aus der Kombination ergibt sich eine überraschende Passfähigkeit von Tango und Dialekt, ja Vertrautheit, auch wenn die Werke auf den ersten Blick geografisch und ästhetisch einander fern stehen.
Toni Bernhart, geboren 1971 in Meran, ist Universitätsdozent für Literaturwissenschaft an der Universität Stuttgart und Theaterautor. Bernhart hat zahlreiche Theaterstücke verfasst, zuletzt „Anna!“, ein Weihnachtsspiel für das Tiroler Adventsingens 2023, die Neufassung der „Passionsspiele Thiersee“, die 2022 zum ersten Mal aufgeführt wurde, und „Aeneis. Nach Vergil“ für das 5. Freie Theaterfestival Innsbruck 2016.
Der Akkordeonist Helmut Neerfeld gilt als Ausnahmemusiker an einem Ausnahmeinstrument. Fasziniert von der Komplexität des Akkordeons gibt er den Kompositionen – wie etwa denen von Astor Piazzolla – die Ausdrucksstärke von gelebten Leben im virtuosen Spiel. Mitreißend, in konzentrierter Leichtigkeit, lässt er alle Schwere zur Schwerelosigkeit aufsteigen.
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