
Ausschluss/Esclusione – unter diesem spannungsgeladenen Wortpaar setzt das Europäische Zentrum für Literatur und Übersetzung, ZeLT, seine Reihe Zeitworte – Parole del tempo fort: literarische Reflexionen und Gespräche zur Gegenwart, mehrsprachig und vielstimmig.
Am Freitag, 8. August um 18.30 Uhr gastiert die Reihe in Bruneck auf dem Vorplatz der Stadtbibliothek. Zu Gast ist die italienisch-bosnische Autorin Elvira Mujčić, begleitet von ihrer Übersetzerin Alma Vallazza. Zum Anlass wird die Autorin ihren für die Reihe eigens verfassten Text erstmals öffentlich besprechen.
Mujčićs Perspektive – geprägt von Migration, Sprachwechsel und kulturellem Dazwischen – lotet das Spannungsfeld von Zugehörigkeit und Ausgrenzung auf ganz persönliche Weise aus. Als Übersetzerin und als Autorin, die nicht in ihrer Muttersprache schreibt, ist für Elvira Mujčić das Dazwischen der Sprachen und das Infragestellen von Zugehörigkeit ein konstanter Bezugsrahmen, aus dem sie immer wieder neu Inspiration für ihre Literatur schöpft. Und damit Denk- und Handlungsräume eröffnet, die für ein Gespräch zur Gegenwart spannende und hochaktuelle Impulse versprechen.
Beginn: 18.30 Uhr
Ort: Vorplatz der Stadtbibliothek Bruneck
Bei Regen im Inneren der Bibliothek
Moderation: Maria Christina Hilber und Stefano Zangrando
Zur Autorin
Elvira Mujčić wurde 1980 in Jugoslawien geboren. Die Bosnierin italienischer Staatsbürgerschaft absolvierte das Studium der Fremdsprachen und Literatur und ist Schriftstellerin sowie literarische Übersetzerin. Zu ihren letzten Veröffentlichungen gehören Dieci prugne ai fascisti (Elliot 2016), Consigli per essere un bravo immigrato (Elliot 2019), Da grande voglio imitare Giano in der Zeitschrift Sotto il Vulcano (Feltrinelli 2022) und La buona condotta (Crocetti/Feltrinelli 2023). Sie übersetzte bekannte Autor:innen aus dem ehemaligen Jugoslawien, wie Slavenka Drakulić, Faruk Šehić und Robert Perišić. Für Rai Radio3 moderiert sie die Sendung Pagina3 Internazionale und an der Scuola Holden übernimmt sie die Rolle der Mentorin für Übersetzungen im Rahmen des Projekts CELA (Connecting Emerging Literary Artists).
Zur Übersetzerin
Alma Vallazza, in Bozen geboren, studierte Romanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft in Wien, Bologna und Paris. Lebt in Frangart bei Bozen und ist in verschiedenen Kulturbereichen als Übersetzerin und Veranstalterin tätig. Sie verwaltet den künstlerischen Nachlass ihres Vaters Markus Vallazza, ist freie Mitarbeiterin des Filmclubs Bozen und Mitbegründerin und -kuratorin von ZeLT. Europäisches Zentrum für Literatur und Übersetzung in Brixen. Literarische Übersetzungen u.a. von Roberta Dapunt, Amelia Rosselli, Jacques Roubaud, Honoré de Balzac.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit von ZeLT, Stadtbibliothek Bruneck Librika und Il Telaio „Incontri con l`Autore 2025“
Weitere Termine:
5.9. Kurt Lanthaler mit Stefano Zangrando in der Stadtbibliothek Meran